Der Rücken

Die Säule unseres Lebens

Als in der Yogastube die Idee zur Veröffentlichung eines Blogs aufkam, kristallisierte sich für mich schnell heraus: Meinen ersten Beitrag im Stubenschnack widme ich dem Rücken. Seitdem ich selbst intensiver Yoga praktiziere und noch einmal mehr seit ich ausgebildete Yogalehrerin bin, gehört eine Yogapraxis mit einem Fokus auf den Rücken zu meinem Alltag. Als Teilnehmerin in Rückenklassen schätze ich das zügig einsetzende Gefühl, dass sie mir und meinem Rücken richtig gut tun, der Effekt für mich wahnsinnig schnell spürbar ist. Mich zu Beginn einer jeden Yogastunde bewusst hinzusetzen, aufzurichten und meine Wirbelsäule zu zentrieren erdet mich. Schon nach ein paar Asanas merke ich, wie meine verspannten Schultern weicher werden und der Druck in meinem unteren Rücken nachlässt. Dies kann ich auch bei meinen Yogi*nis beobachten: Auf ihre Gesichter schleicht sich auf einmal ein Ausdruck von Leichtigkeit, wenn sie ihren Nacken besonders angenehm dehnen, ihre Wirbelsäule wohlwollend durchräkeln oder ihre Schultern sanft kreisen lassen.

Wenn es im Rücken zwickt

Wie so oft im Leben: Unseren Rücken bemerken wir vor allem dann, wenn er uns Unannehmlichkeiten bereitet und nicht mehr so funktioniert, wie er soll. In meine Yogaklassen kommen Menschen mit den unterschiedlichsten Rückenbeschwerden, bspw. mit Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich oder Schmerzen im unteren Rücken. Die Ursachen dafür können sehr vielfältig sein. Einerseits können langes Sitzen, viel Schreibtischarbeit, zu wenig Bewegung und die körperliche Konstitution dazu beitragen. Den Einfluss unserer mentalen Verfassung auf unseren Körper sollten wir andererseits auch nicht außer acht lassen: Stress auf der Arbeit oder im privaten Umfeld und emotionale Drucksituationen können bei Rückenschmerzen und Verspannungen ebenfalls eine Rolle spielen. Welch zentrale Bedeutung unser Rücken im Leben einnimmt und wie stark er abseits von rein physischen Einflüssen auch durch psychische Phänomene beeinflusst wird, zeigt sich besonders schön in diversen Sprichwörtern, die die deutsche Sprache zu bieten hat:


Etwas kann uns im Nacken sitzen. Häufig ist es die Angst oder jemand Anderes.

Manchmal läuft uns etwas eiskalt den Rücken hinunter.

Und manche Menschen tragen Dinge auf dem Rücken anderer aus.

Doch uns kann auch jemand ermutigend auf den Rücken klopfen.

Und wir können jemandem den Rücken stärken.

Manche dieser Ausdrücke benutze ich ganz selbstverständlich in meinem Sprachgebrauch, so fiel mir die Suche nach Wendungen mit Bezug zum Rücken nicht schwer. Was sich für mich hier schön zeigt, ist, wie eng verbunden wir doch mit diesem Teil unseres Körpers sind. Wir können mit ihm fühlen, spüren hier unsere Angst, unser Entsetzen. Auch unsere soziale Interaktion verläuft über ihn, hier zeigen sich gegenseitige Unterstützung und das Zusprechen von Mut.


Yoga und der Rücken

Es gibt unzählige Ansatzpunkte, über die man sich Rückenbeschwerden widmen und diese behandeln kann. Eine regelmäßige Yogapraxis ist dabei besonders gut geeignet. Denn Yoga setzt auf mehreren Ebenen an. Durch das Praktizieren von Asanas kommt der Körper in Bewegung, wird gedehnt, gekräftigt und der Rücken wie ein Motor richtig schön eingeölt, sodass er uns dann wieder geschmeidiger durch unseren Alltag bringen kann. Wenn wir in die Körperübungen eintauchen, passiert jedoch auch etwas in unserem Geist. Wir lenken unseren Fokus, gelangen etwas mehr in Einklang mit uns selbst. Vielleicht spüren wir abseits der Yogamatte nicht wahrgenommene Emotionen und können diese im geschützten Rahmen einer Yogastunde besser zulassen. In der Meditation arbeiten wir ebenfalls mit unserem Geist und lernen, ihn in die Stille und unsere Gedanken zur Ruhe zu bringen. So bauen wir Stück für Stück Stress ab und erlernen obendrein Techniken mit belastenden Situationen in unserem Leben auch abseits der Yogapraxis umzugehen. Diese wunderbare Vielfalt im Yoga, die Ganzheitlichkeit, kommt uns bei Rückenbeschwerden also sehr zugute. Und das ist es auch, was ich am Yoga so liebe:  Präventiv arbeiten zu können und sich dabei rundum gut zu fühlen. Das Ganze zu sehen und auf vielfältige Art und Weise an Körper und Geist heranzutreten.

Neue Kurse für Yoga und der Rücken findest Du hier

Zurück
Zurück

#YOGAMOM: Tief durchatmen & Rock that SHIT