Patanjali to go - Svadhyaya

Yoga im Familienchaos – Wie du mit Svadhyaya gelassener mit Konflikten umgehst

Familienleben ist wunderbar – und manchmal der direkte Weg zur inneren Eskalation. Während du versuchst, liebevoll und geduldig zu sein, geht das Kind auf dem Supermarktboden in den Sitzstreik, der Partner ignoriert den überquellenden Wäschekorb und irgendjemand hat die letzte Kaffeekapsel benutzt. Tief durchatmen? Leichter gesagt als getan! Genau hier kommt Svadhyaya, das yogische Prinzip der Selbstreflexion, ins Spiel. Denn statt sich kopfüber in den nächsten Streit zu stürzen, können wir lernen, gelassener zu reagieren – und uns dabei selbst besser zu verstehen.

Was bedeutet Svadhyaya eigentlich?

Svadhyaya ist eines der fünf Niyamas im Yoga und bedeutet so viel wie „Selbststudium“ oder „sich selbst besser kennenlernen“. Es geht darum, das eigene Verhalten, Gedanken und Reaktionen bewusst zu hinterfragen: Warum reizt mich das Verhalten meines Kindes so sehr? Warum rege ich mich über Kleinigkeiten auf? Welche alten Muster stecken dahinter? Klingt nach einer ordentlichen Portion Selbsttherapie – ist aber in Wahrheit eine großartige Möglichkeit, um den Alltagswahnsinn entspannter zu überstehen.

Warum Konflikte uns oft härter treffen, als sie müssten

Hand aufs Herz: Nicht jeder Konflikt eskaliert, weil das Kind sich weigert, die Jacke anzuziehen oder weil der Partner die Zahnpastatube falsch drückt. Oft ist es unser eigenes inneres Chaos, das dazu beiträgt. Vielleicht bist du müde, überfordert oder fühlst dich nicht genug wertgeschätzt – und plötzlich wird die vergessene Socke auf dem Boden zum absoluten Drama.

Wenn wir verstehen, was hinter unseren eigenen Reaktionen steckt, können wir Konflikte klarer sehen und gelassener damit umgehen. Anstatt aus dem Affekt heraus zu explodieren, können wir einen Moment innehalten und überlegen: „Reagiere ich gerade auf das Hier und Jetzt oder auf ein altes Muster?“

Praktische Tipps für mehr Gelassenheit im Familienchaos

1. Atmen, bevor du sprichst

Es klingt so simpel – aber bewusstes Atmen kann in stressigen Momenten Wunder wirken. Bevor du auf eine Provokation reagierst, nimm drei tiefe Atemzüge. So gibst du dir die Chance, nicht aus einem Reflex heraus zu handeln, sondern bewusster zu reagieren.

2. Die eigenen Auslöser erkennen

Wenn dich etwas besonders wütend macht, frag dich: „Warum trifft mich das so?“ Oft sind es alte Erfahrungen oder Erwartungen, die uns auf die Palme bringen. Vielleicht wurdest du als Kind immer kritisiert und empfindest es als Angriff, wenn dein Partner deine Art zu kochen kommentiert. Wenn du solche Muster erkennst, kannst du sie mit mehr Abstand betrachten.

3. Nicht jedes Drama mitspielen

Kinder (und manche Erwachsene) lieben es, Emotionen zu testen. Wenn du auf jede kleine Provokation eingehst, wird das Familienleben schnell zum Dauerstreit. Frag dich: „Muss ich mich wirklich jetzt darüber aufregen oder kann ich das loslassen?“ Manchmal hilft es, einfach mit einem Lächeln oder Humor zu reagieren – das entschärft viele Situationen von selbst.

4. Eigene Bedürfnisse ernst nehmen

Oft reagieren wir gereizt, weil unsere eigenen Akkus leer sind. Achte darauf, dass du dir regelmäßig kleine Pausen gönnst – sei es eine Tasse Tee in Ruhe, eine kurze Meditation oder eine Runde frische Luft. Je besser du für dich sorgst, desto entspannter kannst du mit Konflikten umgehen.

5. Den Perspektivwechsel üben

Manchmal lohnt es sich, kurz in die Schuhe des anderen zu schlüpfen. Das Kind will nicht schlafen? Vielleicht hatte es einen aufregenden Tag. Der Partner hat den Müll nicht rausgebracht? Vielleicht war sein Kopf mit anderen Dingen voll. Wenn wir versuchen, die Sichtweise des anderen zu verstehen, fällt es leichter, ruhig zu bleiben.

Fazit: Mehr Gelassenheit beginnt bei dir selbst

Familienleben wird immer herausfordernd sein – aber mit ein wenig Selbstreflexion können wir lernen, entspannter damit umzugehen. Svadhyaya hilft uns, unsere eigenen Reaktionen bewusster wahrzunehmen und nicht auf jede Provokation einzusteigen. Also, atme tief durch, beobachte deine Gedanken – und falls alles schiefgeht, gibt es ja immer noch Schokolade und eine Yoga-Matte!

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